Warum tun wir uns mit Konflikten so schwer?
Konflikte sind wie Kaugummi im Haar – lästig und schwer zu entfernen!
Als LehrerIn jonglieren Sie ständig mit Aufgaben und haben oft einfach keine Energie mehr für Streitigkeiten.
Stellen Sie sich vor, Sie managen eine Klasse von 30 Wirbelwinden, da wird ein Konflikt mit einem Kollegen schnell zur letzten Sorge.
Dazu kommt noch die Angst, dass Konflikte unsere Beziehungen oder sogar das Schulklima ruinieren könnten.
Konflikte triggern oft unsere Kampf- oder Fluchtreaktion.
Unser Gehirn nimmt sie als Bedrohung wahr, was uns entweder aggressiv oder vermeidend reagieren lässt.
Das ist ein ganz normaler, menschlicher Reflex.
Woran liegt das?
Wir nehmen Konflikte oft zu persönlich – als wäre jede Meinungsverschiedenheit ein direkter Angriff auf uns.
Und mal ehrlich, wer hat schon die Zeit und die Nerven, sich da durchzuwühlen?
In der Schule arbeiten wir eng zusammen, und jede kleine Reibung kann sich anfühlen wie ein Vulkanausbruch.
Ein Beispiel ist eine hitzige Diskussion mit einem/r KollegIn über die Unterrichtsmethoden. Beide sind emotional involviert, weil sie das Beste für die SchülerInnen wollten. Es hat einige Zeit gedauert, bis sie beide realisiert haben, dass sie beide das gleiche Ziel haben und einfach unterschiedliche Wege dorthin sehen. Menschen neigen dazu, sich selbst zu schützen und Konflikte als Bedrohung ihrer Identität und Werte zu sehen. Das führt dazu, dass wir in Verteidigungsposition gehen, anstatt konstruktiv zu kommunizieren.
Ist das ein menschliches Problem?
Absolut! Konflikte sind so menschlich wie Schokolade und Netflix.
Wo Menschen aufeinandertreffen, gibt es Meinungsverschiedenheiten – ob im Lehrerzimmer oder zu Hause.
Das ist völlig normal und nichts, wovor man sich fürchten muss.
Ich habe gesehen, wie Konflikte in der Schule entstehen, genauso wie bei mir zu Hause, wenn es um die Fernbedienung geht.
Der Trick ist, wie man damit umgeht. Es ist überall dasselbe Drama.
Konflikte entstehen, weil wir soziale Wesen sind und jeder von uns unterschiedliche Bedürfnisse und Sichtweisen hat.
Diese Unterschiede führen zwangsläufig zu Reibungen, aber sie bieten auch Chancen für Wachstum und Entwicklung.
Was kann ich für einen entspannteren Umgang mit Konflikten tun?
Ein entspannter Umgang mit Konflikten beginnt bei uns selbst.
Einmal tief durchatmen und sich die Frage stellen: „Was stört mich wirklich?“ Dann geht es darum, klar und respektvoll zu kommunizieren.
Dabei macht Übung den/die MeisterIn.
Sie haben einen Konflikt mit Eltern wegen der Notenvergabe.
Anstatt defensiv zu reagieren, können Sie sich hinsetzen, zuhören und versuchen zu verstehen, woher die Sorgen kommen.
Überraschung: Das hat die Situation entspannt und wir fanden gemeinsam eine Lösung.
Kann man/frau das lernen?
Definitiv! Wie bei allem im Leben kann man auch den Umgang mit Konflikten lernen und verbessern.
Daher gibt es meine Veranstaltung auf dem Kongress, die zeigt, wie Sie Konflikte erkennen und konstruktiv lösen.
Konfliktbewältigung ist eine erlernbare Fähigkeit, ähnlich wie das Lernen einer neuen Sprache.
Mit der richtigen Anleitung und Übung können wir unsere Reaktionen ändern und effektivere Strategien entwickeln.
Über den Autor
Christoph Maria Michalski ist seit 2010 als Der Konfliktnavigator aktiv. Als Ex-Geschäftsführer eines Bildungsträgers mit über 700 Mitarbeitenden und Tausenden von Auszubildenden hat er von Expansion bis GmbH-Löschung (fast) alles mitgemacht – jedes graue Haar eine Erfahrung! Er beschäftigt sich mit der Entstehung und dem richtigen Handhaben von Konflikten. Dabei verbindet er in seinen Lösungsvorschlägen kreative Ansätze mit methodischer Vielfalt und technischer Präzision. Basis dafür sind seine drei Hochschulabschlüsse als Diplom-Rhythmiklehrer, Diplom-Pädagoge Erwachsenenbildung und MSc in IKT-Management.
Sie treffen Christoph Maria Michalski auf dem DSLK 2024:
Schwierige Gespräche geschmeidig handhaben Donnerstag, 07. November 2024, 12:30–14:00Uhr sowie 15:45–17:15 Uhr