Interview: Spitzensportler Fabian Hambüchen war 2021 einer unserer Top-Speaker auf dem DSLK, erfahren Sie von ihm, wie Sie als Schulleitung stürzen, aufstehen und siegen lernen!
Im Sport ist alles möglich – im Leben auch. Gerade für Spitzensportler kommt es einzig und allein darauf an, punktgenau Leistung abzurufen. Doch was passiert, wenn eine Verletzung alles zunichtezumachen droht? Fabian Hambüchen nimmt Sie mit auf eine eindrucksvolle Reise und zeigt Ihnen, wie Sie aus Rückschlägen gestärkt hervorgehen.
Herr Hambüchen, Sie haben bereits in jungen Jahren mit dem Turnen begonnen und haben auch schon an Turnieren teilgenommen. Wie kam es hierzu?
Hambüchen: Mein Vater war selbst ein guter Turner und mein älterer Bruder Christian hat ebenfalls früh damit begonnen. Somit war für mich klar, dass ich das machen will was mein Bruder macht. Ich habe mich dann direkt in den Sport verliebt und wollte so schnell wie möglich die älteren Turner bei uns einholen. Der Ehrgeiz war damit geweckt und ich bin schnell in die Wettkämpfe eingestiegen.
In Ihrer erfolgreichen Karriere haben Sie viel gewonnen. In dieser Zeit haben Sie auch Rückschläge erlebt, wie sind Sie mit diesen umgegangen?
Hambüchen: Rückschläge sind nie schön, aber sie gehören tatsächlich dazu. Für mich war immer wichtig stärker denn je zurück zu kommen. Sei es nach verpatzten Wettkämpfen oder Verletzungen, ich habe stets den Fokus nach vorne gerichtet und probiert alles aus mir heraus zu holen. Und zu all dem habe ich nie vergessen, warum ich mit dem Sport angefangen habe – nämlich, weil es mir Spaß macht.
Sie sind diesjähriger Referent auf unserem Deutschen Schulleitungskongress. Was möchten Sie den Schulleitungen gerne mitgeben?
Hambüchen: Mit meinem Vortrag möchte ich jedem ein paar Werkzeuge an die Hand legen um in verschiedenen Situationen die Ruhe zu bewahren, Kraft zu sparen und die Aufmerksamkeit auf das zu lenken was man wirklich beeinflussen kann. Es sind manchmal die kleinen Dinge, die einem die Energie rauben, aber wenn man da clever und ein wenig bedachter vorgeht, kann man sich das Leben viel entspannter machen.
Als Olympiasieger hatten Sie viel Erfolgsdruck. Wie konnten Sie dem standhalten?
Hambüchen: Ich habe im Alter von 15 Jahren mit dem Mentaltraining begonnen. Wir haben früh versucht die Nervosität in den Griff zu bekommen und sie eher positiv für den anstehenden Wettkampf zu nutzen. Das Ziel des Mentaltrainings war letztendlich jederzeit bei sich selbst zu sein, keine Störfaktoren zuzulassen und in einen Flow zu kommen. Das war ein Lernprozess über viele Jahre und hat den Unterschied am Ende zwischen Platz eins und zwei gemacht.
Sie waren Teil der Olympiamannschaft. In einem Team gibt es jedoch sicherlich auch Spannungen unter den Mitgliedern. Wie schafft man es trotzdem gemeinsam als Team anzutreten?
Hambüchen: Turnen ist ein Individualsport, aber auch wir treten im Team an. Letztendlich gibt es immer Reibereien untereinander und jeder Mensch ist anders. Aber das Wichtigste ist, dass wir ein gemeinsames Ziel haben und daran sollte man festhalten. Da müssen die Differenzen beiseitegelegt und der Fokus auf das Wesentliche gerichtet werden.
Vielen Dank für das spannende Interview, Herr Hambüchen!
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