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Technologie und Didaktik sinnvoll verbinden

Das ist der Schlüssel für erfolgreiches Lernen

 
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bietet großes Potenzial, um schulisches Lehren und Lernen effektiver zu gestalten und nachhaltig zu verändern. KI kann z. B. Lernprozesse personalisieren, Lernleistungen automatisch bewerten, Lernfortschritte analysieren, Sprachen erkennen und übersetzen. Aber erfolgreiches Lernen erfordert mehr: Eine intelligente Didaktik ist und bleibt das Fundament aller Lehr- und Lernprozesse. Erst die sinnvolle Verbindung von Technologie und Didaktik ist der Schlüssel für ein revolutioniertes Lernen, das den Zielen der 21st Century Skills gerecht wird. Prof. Dr. Julia Knopf zeigt in ihrem Vortrag, wie es Schulen gelingt, Technologie und Didaktik so zu verbinden, dass Lernen zum nachhaltigen Erlebnis wird.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Frau Prof. Dr. Knopf, 2023 dürfen wir Sie als Speaker beim Deutschen Schulleitungskongress begrüßen. Können Sie uns kurz beschreiben, welches Thema Sie für Ihren Vortrag ausgewählt haben?

Prof. Knopf: Ich habe das Thema gewählt, für das ich wirklich brenne. Der mit der Digitalisierung angestoßene Transformationsprozess bietet enormes Potenzial für den Bildungskontext. Und dies für alle Bereiche, ob für die frühe, schulische oder berufliche Bildung. Was jedoch keinesfalls passieren darf ist, dass die Technologie allein im Vordergrund steht. Sie ist ein effektives Mittel zum Zweck, aber sie ist nicht Garant für Bildungserfolg. Erfolgreiches Lernen stützt sich nach wir vor auf eine gute Didaktik: Was lerne ich und wozu lerne ich? Diese zusammen
mit neuen Technologien weiterzuentwickeln, dafür plädiere ich – auch in meinem Vortrag.

Welche Rolle wird KI künftig in den Schulen spielen? 

Prof. Knopf: KI entwickelt sich in einem atemberaubenden Tempo und begegnet uns mittlerweile überall. Ich bin überzeugt davon, dass sie in allen Lernbereichen eine wichtige Rolle spielen wird und deshalb auch in der Schule. Auch wenn eine Mehrheit den Einsatz von KI an Schulen
laut einer Studie der Vodafone-Stiftung noch kritisch sieht, wird die Schule sich ihrer Verantwortung nicht entziehen können, Schülerinnen und Schüler mit den Kompetenzen auszustatten, die einen sicheren, guten und reflektierten Umgang mit KI möglich machen. KI-Tools haben das
Potenzial, Lehren und Lernen zu revolutionieren – vorausgesetzt alle Akteurinnen und Akteure wissen, wie sie KI sinnvoll für ihren Lehr- und Lernprozess einsetzen. 

Welche Future Skills werden künftig für erfolgreiches Lehren und Lernen nötig sein? 

Prof. Knopf: In einer von Digitalität geprägten Zeit sind für mich die Kompetenzen Kreativität, Kritisches Denken, Kommunikation und Kollaboration entscheidend. Ich folge damit dem aus den USA stammenden 4K-Model, das davon ausgeht, dass diese überfachlichen Kompetenzen ein selbstbestimmtes Lernen ermöglichen und die Menschen fit machen für die heute in Teilen noch gar nicht abschätzbaren Arbeitsumgebungen des 21. Jahrhunderts. Kinder, Jugendliche und Erwachsene müssen mit einer enormen Flexibilität auf Veränderungen ihrer Lebens-, Schul- und Arbeitswelt reagieren können. Diese Kompetenzen bieten die Grundlage dafür.

Wie verändert sich die Didaktik vor dem Hintergrund neuer Technologien? 

Prof. Knopf: Wenn wir den Markt betrachten, fällt auf, dass neue Technologien immer mehr in den Vordergrund gerückt werden. Ein Beispiel dafür sind virtuelle Avatare, die zunehmend als Lernbegleiter auftauchen und durch E-Learnings führen. Obwohl dies technisch relativ einfach umzusetzen ist, sind diese Lernangebote nichts anderes als traditionelle Lernumgebungen im Stil des Frontalunterrichts. Auch die Einführung eines Lernmanagementsystems (LMS), also die Digitalisierung der Lernorganisation, kann ein guter erster Digitalisierungsschritt sein. Allerdings muss dies unbedingt durch eine Didaktisierungsstrategie ergänzt werden, um gute Lerninhalte zu entwickeln und zu vermitteln. Die Lösung der Herausforderungen im Lernen liegt also nicht darin, überstürzt Systeme und Tools einzuführen, sondern neue Technologien so zu nutzen, dass die urdidaktischen Prinzipien des Lernens noch effektiver umgesetzt werden können. Das bedeutet, dass die didaktischen
Einsatzmöglichkeiten sich erweitern, aber die Didaktik selbst gleich bleibt. 

Vielen Dank für das inspirierende Interview, Frau Prof. Dr. Knopf! 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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Über die Autorin

Prof. Dr. Julia Knopf ist Expertin im Bereich der digitalen Bildung. Als Professorin und Unternehmerin bringt sie akademisches Wissen und praktische Erfahrung zusammen. Sie leitet einen Lehrstuhl für Didaktik an der Universität des Saarlandes und das Forschungsinstitut Bildung Digital. Als Gründerin der Didactic Innovations GmbH entwickelt sie mit ihrem Team innovative Lernformate für die berufliche Aus- und Weiterbildung und berät Unternehmen im Bereich digitales Lernen und Corporate Didactics. Darüber hinaus ist sie aktiv in zahlreichen Initiativen und Verbänden engagiert. 
 
 
 
 
 
 
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